CHOREOGRAPHING
POLITICS
Eine Serie mit neuen choreografischen Konzepten im Dialog mit der Geschichte und Sammlung des Bode-Museums auf der Museumsinsel, Berlin.
16.07.–17.07.22
Bode-Museum
Am Kupfergraben
10177 Berlin
CHOREOGRAPHING POLITICS ist eine neue Serie für zeitgenössische Choreografie von Carolin Brandl (Konzeption und Kuration) in Kooperation mit dem Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin.
Bei CHOREOGRAPHING POLITICS werden Choreograf*innen aufgefordert soziale Choreografien und Tanzskulpturen zu schaffen, die mit der Struktur und der Architektur des Museums sowie mit seiner Sammlung korrespondieren.
Bei der Eröffnungsveranstaltung der Reihe am 16. und 17. Juli 2022 bringen der Choreograf Jérôme Bel und die Choreografin Kat Válastur exklusiv für das Bode-Museum gestaltete Werke zur Aufführung.
Die Kuratorin konnte für den Auftakt ihres Formats im Bode-Museum einen der weltweit anerkanntesten konzeptuellen Choreografen unserer Zeit gewinnen: Jérôme Bel.
Für die große Eröffnung entwickelt Bel am 16. Juli eine neue Arbeit mit mehreren Performer*innen für drei der weitläufigen Ausstellungssäle, wie dem Kuppelsaal des Museums. In seiner vielschichtigen Position werden Zusammenhänge zwischen Natur und Mensch, Bezüge zur Sammlung werden reflektiert mit einer Reise durch Kunst-und insbesondere Tanzgeschichte.
Unter Einbezug von Xavier le Roy, Susanne Linke,
Elisabeth Schwartz, Scarlett Yu, Anna Zeina, Isadora Duncan, Katherina Maasberg, Brit Roden und Franz Schubert, Rebecca Lasselin, Alice Heyward, Antonio Canovas, Antonio Vivaldi, Mary Wigman.
Jérôme Bel wird selbst zentraler Teil der Arbeit sein.
«The FarNear» von Kat Válastur (17.Juli 2022) inszeniert eine Gruppe von elf Performerinnen aus unterschiedlichsten Ländern im Raum der Basilika des Bode-Museums, deren Exponate ausschließlich von männlichen Künstlern der italienischen Renaissance geschaffen wurden.
Eine Holzfläche, die der Ornamentik des Basilika-Bodens exakt nachgebildet ist, wird für «FarNear» ausgelegt. Die Tänzerinnen aktivieren auf dieser Fläche ein feministisches Ritual, indem sie einerseits den Holzboden als Resonanzkörper nutzen, andererseits zusätzlich Sound erzeugen durch an ihren Körpern befestigte Porzellan-Klanginstrumente „Extensions“ - als skulpturale Körper-Erweiterungen. Die Tanzbewegungen aktivieren die hölzernen Resonanzkörper, so dass ein 6 Sekunden dauernder Nachhall in der Basilika erzeugt wird.
«The FarNear» schafft einen abstrakten Zustand, in dem der Klang kollektiv von den weiblichen Körpern produziert wird und sich als weibliches Klangmonument manifestiert. Das Werk will symbolisch die Kunstwerke, die sich im Raum befinden, beeinflussen und transformieren und damit deren patriarchalisch-historische Wurzeln destabilisieren und einer feministischen Botschaft Gehör verschaffen.
Der Ort: Bode-Museum
Das Bode-Museum ist eines der bedeutendsten Museen für Bildhauerei in Europa, seine Sammlung antiker Skulpturen ist eine der größten der Welt. Sie umfasst eine Reihe faszinierender Meisterwerke wie Donatellos „Pazzi-Madonna“ und Antonio Canovas „Tänzerin“, aber auch Kriegerkörper und Herrscherbilder.
Das Bode-Museum ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Das Bode-Museum auf der Museumsinsel, umgeben von Wasser, befindet sich auf einem Terrain, das per Definition vom urbanen Stadtraum getrennt ist.
CHOREOGRAPHING POLITICS will diese konzeptionelle und geografische Trennung durchbrechen – durch eine neue Befragung von Tanz- / Kunstgeschichte und gesellschaftlichen Zusammenhängen neue Querverbindungen offenlegen, um durch das soziale Potential von Choreografie Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und Machtrepräsentation zu hinterfragen. CHOREOGRAPHING POLITICS nutzt dabei die Möglichkeit, Choreografie auf Museen als öffentliche Räume auszuweiten und Fragen nach ihrer Wirkung auf unser gesellschaftliches Leben zu stellen.
Das Format wendet sich dabei auch an das kulturelle Erbe Berlins.
Ausblick
Die Arbeit der Choreografin Kat Vàlastur für CHOREOGRAPHING POLITICS leitet bereits auf den nächsten Teil der Serie – FEMALE GAZE – über, der Anfang 2023 stattfinden wird. In dieser Reihe setzen dann Choreografinnen neue Positionen der Skulpturengeschichte und einer damit verbundenen tradierten männlichen Sicht entgegen.
CHOREOGRAPHING POLITICS ist der Auftakt einer großen, fortlaufenden Kurationsreihe unter der Leitung von Carolin Brandl. Es ist Teil einer Untersuchung des Verhältnisses von Skulptur und Choreografie bzw. Tanz und Bildender Kunst im Museumskontext sowie von sich bewegenden Körpern, sowohl individuell als auch gesellschaftlich.
Sie entwirft neue Formate für Choreografie für den Museumskontext, indem sie Kunst- und Tanzgeschichte neu verbindet. Die Formate sind konzipiert für die jeweiligen spezifischen Museen, ihre individuelle Geschichte und Architektur und stehen oftmals im direkten Dialog mit den Ausstellungen und Sammlungen.
Limitierte Tickets.
CHOREOGRAPHING POLITICS steht im Austausch mit der Ausstellung „Klartext“
des Bode-Museums.
Auftaktveranstaltung des
ersten Teils der Serie mit
commissioned works von
Jérôme Bel und Kat Válastur
16.07.22 Jérôme Bel
17.07.22 Kat Válastur
Nächster Teil der Serie
FEMALE GAZE,
comissioned works
13./ 14. 05.23
Erna Ómarsdóttir
u.a.
CHOREO
GRAPHING
POLITICS
Eine Serie mit neuen choreografischen Konzepten im Dialog mit der Geschichte und Sammlung des Bode-Museums auf der Museumsinsel, Berlin.
16.07.–17.07.22
Bode-Museum
Am Kupfergraben
10177 Berlin
Auftaktveranstaltung des ersten Teils der Serie mit commissoned works von Jérôme Bel und Kat Válastur
16.07.22 Jérôme Bel
17.07.22 Kat Válastur
Nächster Teil der Serie
FEMALE GAZE,
Herbst 2022
CHOREOGRAPHING POLITICS ist eine neue Serie für zeitgenössische Choreografie von Carolin Brandl (Konzeption und Kuration) in Kooperation mit dem Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin.
Bei CHOREOGRAPHING POLITICS werden Choreograf*innen aufgefordert soziale Choreografien und Tanzskulpturen zu schaffen, die mit der Struktur und der Architektur des Museums sowie mit seiner Sammlung korrespondieren.
Bei der Eröffnungsveranstaltung der Reihe am 16. und 17. Juli 2022 bringen der Choreograf Jérôme Bel und die Choreografin Kat Válastur exklusiv für das Bode-Museum gestaltete Werke zur Aufführung.
Die Kuratorin konnte für den Auftakt ihres Formats im Bode-Museum einen der weltweit anerkanntesten konzeptuellen Choreografen unserer Zeit gewinnen: Jérôme Bel.
Für die große Eröffnung entwickelt Bel am 16. Juli eine neue Arbeit mit mehreren Performer*innen für drei der weitläufigen Ausstellungssäle, wie dem Kuppelsaal des Museums. In seiner vielschichtigen Position werden Zusammenhänge zwischen Natur und Mensch, Bezüge zur Sammlung werden reflektiert mit einer Reise durch Kunst-und insbesondere Tanzgeschichte.
Unter Einbezug von Xavier le Roy, Susanne Linke,
Elisabeth Schwartz, Scarlett Yu, Anna Zeina, Isadora Duncan, Katherina Maasberg, Brit Roden und Franz Schubert, Rebecca Lasselin, Alice Heyward, Antonio Canovas, Antonio Vivaldi, Mary Wigman.
Jérôme Bel wird selbst zentraler Teil der Arbeit sein.
«The FarNear» von Kat Válastur (17.Juli 2022) inszeniert eine Gruppe von elf Performerinnen aus unterschiedlichsten Ländern im Raum der Basilika des Bode-Museums, deren Exponate ausschließlich von männlichen Künstlern der italienischen Renaissance geschaffen wurden.
Eine Holzfläche, die der Ornamentik des Basilika-Bodens exakt nachgebildet ist, wird für «FarNear» ausgelegt. Die Tänzerinnen aktivieren auf dieser Fläche ein feministisches Ritual, indem sie einerseits den Holzboden als Resonanzkörper nutzen, andererseits zusätzlich Sound erzeugen durch an ihren Körpern befestigte Porzellan-Klanginstrumente „Extensions“ - als skulpturale Körper-Erweiterungen. Die Tanzbewegungen aktivieren die hölzernen Resonanzkörper, so dass ein 6 Sekunden dauernder Nachhall in der Basilika erzeugt wird.
«The FarNear» schafft einen abstrakten Zustand, in dem der Klang kollektiv von den weiblichen Körpern produziert wird und sich als weibliches Klangmonument manifestiert. Das Werk will symbolisch die Kunstwerke, die sich im Raum befinden, beeinflussen und transformieren und damit deren patriarchalisch-historische Wurzeln destabilisieren und einer feministischen Botschaft Gehör verschaffen.
Der Ort: Bode-Museum
Das Bode-Museum ist eines der bedeutendsten Museen für Bildhauerei in Europa, seine Sammlung antiker Skulpturen ist eine der größten der Welt. Sie umfasst eine Reihe faszinierender Meisterwerke wie Donatellos „Pazzi-Madonna“ und Antonio Canovas „Tänzerin“, aber auch Kriegerkörper und Herrscherbilder.
Das Bode-Museum ist Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Das Bode-Museum auf der Museumsinsel, umgeben von Wasser, befindet sich auf einem Terrain, das per Definition vom urbanen Stadtraum getrennt ist.
CHOREOGRAPHING POLITICS will diese konzeptionelle und geografische Trennung durchbrechen – durch eine neue Befragung von Tanz- / Kunstgeschichte und gesellschaftlichen Zusammenhängen neue Querverbindungen offenlegen, um durch das soziale Potential von Choreografie Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen und Machtrepräsentation zu hinterfragen. CHOREOGRAPHING POLITICS nutzt dabei die Möglichkeit, Choreografie auf Museen als öffentliche Räume auszuweiten und Fragen nach ihrer Wirkung auf unser gesellschaftliches Leben zu stellen.
Das Format wendet sich dabei auch an das kulturelle Erbe Berlins.
Ausblick
Die Arbeit der Choreografin Kat Vàlastur für CHOREOGRAPHING POLITICS leitet bereits auf den nächsten Teil der Serie – FEMALE GAZE – über, der im Herbst stattfinden wird. In dieser Reihe setzen dann Choreografinnen neue konzeptuelle Positionen der Skulpturengeschichte und einer damit verbundenen tradierten männlichen Sicht entgegen.
CHOREOGRAPHING POLITICS ist der Auftakt einer großen, fortlaufenden Kurationsreihe unter der Leitung von Carolin Brandl. Es ist Teil einer Untersuchung des Verhältnisses von Skulptur und Choreografie bzw. Tanz und Bildender Kunst im Museumskontext sowie von sich bewegenden Körpern, sowohl individuell als auch gesellschaftlich.
Sie entwirft neue Formate für Choreografie für den Museumskontext, indem sie Kunst- und Tanzgeschichte neu verbindet. Die Formate sind konzipiert für die jeweiligen spezifischen Museen, ihre individuelle Geschichte und Architektur und stehen oftmals im direkten Dialog mit den Ausstellungen und Sammlungen.
Limitierte Tickets.
CHOREOGRAPHING POLITICS steht im Austausch mit der Ausstellung „Klartext“
des Bode-Museums.
Choreographing Politics
Bode Museum
Am Kupfergraben
10117 Berlin
Gefördert von:
Bode Museum
Am Kupfergraben
10117 Berlin
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